Während draußen der Wind die letzten Blätter von den Bäumen jagte, versammelten wir uns in einem gemütlichen Haus an der Nordsee, um unser bisheriges Filmmaterial zu sichten und in eine erste Ordnung zu bringen. Am ersten Abend installierten wir unsere Ausrüstung, mit der wir in gemeinsamer und synchronisierter Arbeit aus den Datenmassen die Konturen des Filmes herausschälen wollten. Und schon traten die ersten technischen Probleme auf. Zum Glück hatten wir Laurin dabei, der auch im Laufe der Woche jedes kleinere oder größere technische Problem im Nu zu lösen wusste. Derartig von der technischen Seite unterstützt, konnten wir uns ganz darauf konzentrieren, die Interviews, die sich nicht selten über mehrere Stunden erstreckten, in kleinere Sinnabschnitte zu gliedern und zu sortieren. Parallel wurde an einem großen Tisch anhand des vorhandenen Materials der inhaltliche Bogen konkretisiert und weiter ausgearbeitet. Auch das inszenierte Material wurde gesichtet und in erste Szenen zusammengesetzt.
So verbrachten wir 10 Tage emsigen Treibens, während sich still und leise von ganz anderer Seite unerwartete Hilfe ankündigte. Für uns schien es, als hätte unser konzentriertes Arbeiten an dem Film, plötzlich helfende Kräfte wachgerufen. Ohne dass wir davon wussten, wurde seit Monaten von der lieben Frau Linder fleißig genäht und gebacken, um zugunsten der Finanzierung unseres Filmes einen Basar in der Lübecker Christengemeinschaft zu veranstalten. Diese wunderbare Nachricht erreichte uns kurz vor Ende der Schnittwoche und brachte neue Schaffenskraft. Dass unser Projekt in so besonderer Weise von vielen Menschen mitgetragen wird, ist ein großes Geschenk! Ich möchte besonders Frau Linder und allen Beteiligten von ganzem Herzen dafür Danken! Nachdem uns der erste Rohschnitt mit neuem Enthusiasmus erfüllt hatte, war der Basar ein wichtiger Mutbringer, dass auch die finanziellen Hürden, die trotz großzügiger Spenden weiterhin bestehen, zu bewältigen sind.
So geht der werdende Film ideell und finanziell gestärkt in das neue Jahr und lässt uns hoffen, dass er im kommenden Sommer zu einem runden Abschluss gelangen wird.
– Paula